Prävention muss gelebt werden

von Felix Furrer

Wir durften mit Sarah Prosek v/o Amarena, aktuell Praktikantin in Gesundheitsförderung und Prävention, ein Gespräch über sie und ihre Aufgabe beim Cevi Schweiz führen.

Liebe Sarah, vielen Dank, dass du dir Zeit nimmst für dieses Interview. Seit wann bist du im Cevi und wie war deine bisherige Cevi-Karriere?

Ui, da muss ich erst einmal studieren. Ich denke ich war ungefähr 8 Jahre alt, als ich zum ersten Mal an einem Cevi-Programm der Abteilung Seen in Winterthur teilnahm. Mittlerweile bin ich 23 und immer noch top motiviert dabei. Zwischendurch habe ich ein Jahr pausiert, um mich auf meine Berufslehre zu fokussieren. Seitdem bin ich aber wieder aktiv dabei.

In meiner Abteilung Seen bin ich momentan J+S Leiterin, Stufenleiterin und Verantwortliche für die Prävention sexueller Ausbeutung. Auf Ebene des Regionalverbandes findet man mich zudem im Nachhaltigkeitsteam, wo wir dieses Jahr zum ersten Mal einen regionalen Nachhaltigkeitstag durchgeführt haben. Seit Mai bin ich beim Cevi Schweiz als Praktikantin in Gesundheitsförderung & Prävention angestellt.

 

Seit dem 16. Mai bist du beim Cevi Schweiz und absolvierst ein Praktikum im Rahmen deines Studiums in Gesundheitsförderung und Prävention. Wo liegend deine Schwerpunkte innerhalb dieses Praktikums?

In meinem Praktikum beschäftige ich mich hauptsächlich mit dem Thema Nähe & Distanz, Grenzverletzungen und Prävention sexueller Ausbeutung (PSA). Ich unterstütze vor allem die regionalen P(SA)-Teams, indem ich beispielsweise Workshops für sie durchführe oder ihnen notwendige Ressourcen beschaffe. Ich war sehr erfreut und dankbar darüber, wie viele Präventionsverantwortliche sofort bereit waren, vermehrt mit dem Dachverband zusammenzuarbeiten und die Prävention sexueller Ausbeutung noch mehr zu fördern.

Ein weiteres Thema, in welchem ich mich engagiere, ist die Förderung der psychischen Gesundheit.

 

Sarah Prosek v/o Amarena


Was sind deine konkreten Aufgaben?

Zu Beginn meines Praktikums durfte ich eine Bedürfnisabklärung mit den regionalen P(SA)-Teams durchführen und habe auf Basis dieser anschliessend ein Projekt konzipiert. Im Moment bin ich in der Umsetzung und führe zum Beispiel Workshops mit den P(SA)-Teams durch oder erstelle einen gemeinsamen Kommunikationskanal, um Synergien besser nutzen zu können und die überregionale Zusammenarbeit zu fördern.

Zum Tag der psychischen Gesundheit vom 10. Oktober habe ich ausserdem eine kleine Social-Media-Kampagne erarbeitet. Diese Kampagne gibt Leiter*innen Tipps, wie sie ihre psychische Gesundheit stärken können. Interessierte dürfen gerne hier vorbeischauen. 

In den letzten Monaten war ich zudem intensiv in Kontakt mit der Stiftung Idée Sport und der Fachstelle Limita, um eine Projektzusammenarbeit aufzugleisen. Ziel ist es Verhaltensstandards zu Risikosituationen im Cevi (z. B. 1 zu 1 Situationen, emotionale und körperliche Nähe etc.) und ein Vorgehensschema bei Vermutung und Verdacht auf sexuelle Ausbeutung partizipativ zu erarbeiten. Mit der Projektzusammenarbeit können wir einerseits von den Erfahrungen der Stiftung Idée Sport profitieren und erhalten andererseits durch Limita die notwendige fachliche Unterstützung.

Ich bin sehr froh, dass der Cevi Schweiz diese Chance ergreift und mir ermöglicht, nach Ende meines Praktikums dieses Projekt weiterzuverfolgen. Ich darf nämlich noch ein bisschen beim Cevi Schweiz bleiben.

 

Welches sind deiner persönlichen Meinung nach die grössten Herausforderungen für den Cevi Schweiz im Bereich Gesundheitsförderung?

Ich denke die grösste Herausforderung ist es als Dachverband sicherzustellen, dass Prävention in der Cevi-Bewegung noch stärker gelebt wird. Der Cevi Schweiz hat bereits gute Strukturen und Massnahmen wie beispielsweise die jährliche nationale PSA-Tagung, an die angeknüpft werden kann. Es ist dennoch unerlässlich, dass der Cevi Schweiz weitere wichtige Prozesse wie beispielsweise die partizipative Erarbeitung eines Verhaltenskodex initiiert. Damit diese Verhaltensstandards im Cevi gelebt werden, braucht es gleichermassen die Motivation von Freiwilligen und Ehrenamtlichen, diesen Kodex regelmässig zu thematisieren und die Bereitschaft, Grenzverletzungen anzusprechen. Ich bin überzeugt, dass wir mit dem geplanten Projekt Kinder, Leiter*innen und andere Freiwillige noch mehr auf die Thematik sensibilisieren können.

 

Können dich CevianerInnen erreichen, wenn Sie Fragen zum Thema Gesundheitsförderung haben?

Klar! Mich erreicht man am besten per Mail unter sarah.prosek@ceviseki.ch oder per Telefon unter 044 213 21 90.

 

Vielen Dank für das Interview und viel Freude weiterhin bei deiner Arbeit und viel Erfolg im Studium.

 

Zurück

Einen Kommentar schreiben